Vor genau einem Jahr begann der Kreis Märkisch-Oderland an fünf Schulen mit dem Energiespar-Projekt „Fifty/Fifty“. Heute liegen nun die ersten Zahlen vor und diese überraschen selbst den Initiator des Projekts.
Michael Jungclaus (Grüne/B90) aus Neuenhagen bei Berlin hatte vor zwei Jahren die Idee, „Fifty/Fifty“ an die drei örtlichen Grundschulen zu holen. Nachdem die Neuenhagener gute Erfahrungen gemacht hatten, konnte Jungclaus auch die Verantwortlichen in der Kreisverwaltung von dem Projekt überzeugen. Kreiskämmerer Rainer Schinkel und Norbert Braun vom Liegenschaftsamt erkannten die Möglichkeiten, die in diesem Projekt stecken und schlossen mit zunächst fünf Kreis-Schulen entsprechende Verträge. Schüler, Lehrer und Hausmeister verpflichten sich, durch einfache Maßnahmen wie z.B. Stoßlüftung statt Fenster auf Kipp, vorausschauendes Heizen, Ausschalten von Stand-by-Geräte usw. Energie zu sparen. Als Gegenleistung werden den Schulen nach Ablauf eines Jahres 50 Prozent der eingesparten Kosten zur freien Verfügung ausgeschüttet. Die EWE sowie die Stadtwerke Strausberg standen den Energiesparern dabei unterstützend zur Seite. Jetzt freuen sich die Schulen in Strausberg, Neuenhagen und Seelow über Prämien zwischen 1.200,– und 7.300,– Euro.
Insgesamt wurden mit „Fifty/Fifty“ im vergangenen Schuljahr über 300.00 kWh Energie sowie 36.000,– Euro eingespart. In die Kassen der Schulen fließen davon 18.000,– EUR. „Besonders gut verläuft das Projekt dort, wo das Thema Energiesparen auch in den Unterricht mit einbezogen wird“, weist Jungclaus auf den pädagogischen Aspekt des Projekts hin. Für ihn ist dieses Ergebnis eine Bestätigung seiner Überzeugung, dass Umwelt- und Klimaschutz nicht zu höheren Kosten führen, sondern im Gegenteil, viel Geld einsparen. Geld, das gerade im Bereich Bildung besser an anderer Stelle eingesetzt werden könnte. Jetzt hofft Jungclaus, der neben seiner Tätigkeit als selbständiger Handwerker zur Zeit auch für den Brandenburger Landtag kandidiert, dass „Fifty-Fifty“ nun auch über die Kreisgrenze hinaus eingeführt wird. „Wenn ich die Zahlen aus Märkisch-Oderland hochrechne, ergibt sich für Brandenburg ein Einsparpotential von über 600.000,– Euro. Damit lässt sich besonders in einem Land mit knappen Kassen einiges bewegen“.